Dienstag, 22. Januar 2013

Teil 3: Anweisungen


Hinweis: Im folgenden Teil wird der Begriff "Wert" im Sinne von Daten verwendet. Ein Wert kann eine Zahl oder ein Zeichen sein und natürlich sind Zahlen und Zeichen im Computer prinzipiell Daten.

Da wir nun wissen was Variablen sind und wofür man sie verwendet, sollten wir uns natürlich auch anschauen wie man sie verwendet. Um einen Wert in einer Variable abzulegen verwendet man eine Anweisung. Den Begriff "Anweisung" kann man dabei ruhig wörtlich nehmen. Wir erteilen dem Computer die Anweisung einen bestimmten Wert in einem bestimmten Speicherbereich abzulegen. 

Anweisungen können recht vielseitig sein. Wenn man einen Wert in einer Variable ablegt, spricht man z.B. von einer "Zuweisung". Man weist der Variable den angegebenen Wert zu. Wenn man überprüft ob eine Variable einen bestimmten Wert enthält, so spricht man von einer "Bedingung", da auf eine solche Überprüfung hin bestimmte Aktionen im Programm ausgeführt werden. Aber dazu später mehr. Bleiben wir vorerst bei den Variablen.

In allen Programmiersprachen erfordert das Verwenden einer Variable mindestens 2 Schritte. Schritt 1 ist die Deklaration der Variable. Dabei sagt man dem Computer, dass er eine Variable anlegen und entsprechend Speicher dafür reservieren soll. Schritt 2 ist dann die Zuweisung eines Wertes zu dieser Variable. 

Nehmen wir als Beispiel eine Integer(Ganzzahl)-Variable. In Java, C, C++ und diversen anderen Programmiersprachen mit strenger Typisierung (d.h. man muss bei der Deklaration der Variablen festlegen welchen Typ von Daten man darin ablegen will) sieht Schritt 1, die Deklaration, so aus:
int i;
'int' (steht für 'Integer') legt in diesem Fall den Datentyp fest. 'i' ist der Name der Variable. Mit dieser Anweisung sagen wir dem Computer also: "Reserviere Speicher für eine Ganzzahl." Auf die Sprachen ohne strenge Typisierung komme ich gleich im Schritt 2 zurück. Das Semikolon am Ende der Anweisung teilt dem Computer mit, dass die Anweisung hier beendet ist und nun eine andere Anweisung folgt. Es gibt aber auch Programmiersprachen, die voraussetzen, dass in jeder Zeile genau eine Anweisung steht. Bei diesen ist das Semikolon nicht notwendig. Ausserdem gibt es auch noch einige Sprachen, die andere Zeichen zum Beenden einer Anweisung verwenden. Details dazu kann man der jeweiligen Sprachreferenz entnehmen.

Im Schritt 2, der Zuweisung, wird nun der Wert zugewiesen. Dies geschieht in den meisten gängigen Programmiersprachen mit dem Gleichheitszeichen.
i = 1;
Mit dieser Anweisung teilen wir dem Computer mit: "Lege den Wert 1 in dem Speicherbereich ab, den du für 'i' reserviert hast." Bei Programmiersprachen ohne strenge Typisierung werden die beiden Schritte zumeist zusammengefasst. Wenn dort also steht 'i=1' dann wird damit automatisch Speicher reserviert und die Daten darin abgelegt, sofern 'i' nicht zuvor schon im Programm verwendet und nicht wieder gelöscht wurde. 

Natürlich könnte ich noch auf diverse Ausnahmen eingehen, die in Sprachen vorkommen, aber diese Anleitung soll eher gemein gehalten bleiben. Daher will ich nur noch darauf hinweisen, dass es auch Programmiersprachen gibt, wo Variablen-Namen mit einem vorangestellten Sonderzeichen gekennzeichnet werden. In PHP und Perl wird z.B. das $-Zeichen jedem Variablennamen vorangestellt. Eine Variable mit Zuweisung in PHP und Perl sieht z.B. dann so aus:
$i = 1;
In Perl kann man auch noch ein 'my' vor den Variablennamen setzen:
my $i = 1;
Das ist notwendig, wenn man den strict-Modus von Perl verwendet, der sicherstellt, dass eine Variable deklariert wird, bevor man sie verwendet. Hierbei wird das Schlüsselwort 'my' genutzt um die Deklaration durchzuführen. Jede Programmiersprache ohne strenge Typisierung zerlegt bei der ersten Verwendung einer Variable eine solche Anweisung immer in unsere 2 Schritte. Man muss sie lediglich als Programmierer nicht gesondert angeben. Auch in C/C++, Java und anderen Sprachen mit strenger Typisierung kann man die 2 Schritte zumeist zusammenfassen.
int i = 1;
Mehr dazu kann man auch in diesem Fall der Sprachreferenz entnehmen. Es gibt aber neben Perl auch andere Programmiersprachen, die eine Variablen-Deklaration mit einem speziellen Wort einleiten.

Aber wie gesagt, können Anweisungen sehr vielfältig sein. Die grundlegenden Anweisungstypen, die in Programmen vorkommen sind aber schnell zusammengefasst:
- Deklarationen
- Zuweisungen
- Bedingungen
- Schleifen
- Funktionsaufrufe
- Funktionskörper
Bei objektorientierten Programmiersprachen kommen noch die Klassenkörper hinzu. Auf alle werde ich im Laufe dieser Anleitung eingehen. 

Wir fassen zusammen: Computer-Programme bestehen aus Anweisungen. Anweisungen sorgen dafür, dass der Computer bestimmte Aktionen ausführt. Sie können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. 
Will man Daten im Arbeitsspeicher des Computers ablegen, verwendet man dafür Variablen. Diese müssen deklariert werden, wodurch der Computer Speicher für die Variable reserviert. Bei manchen Programmiersprachen erfolgt die Deklaration im gleichen Schritt wie die Zuweisung. Unter einer Zuweisung versteht man das Ablegen eines Wertes in dem Speicherbereich, den wir mit dem Variablennamen ansprechen. Sowohl Deklaration als auch Zuweisung sind Anweisungen, da man den Computer anweist etwas bestimmtes zu tun. In diesem Fall das reservieren von Speicher und das Ablegen eines Wertes in diesem zuvor reservierten Speicher. 

Will man Programmieren lernen, muss man nur lernen wie man diese Anweisungstypen auseinanderhalten kann und wozu sie gut sind. Der Rest ist Syntax.

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